Kontakte pflegen zu Familien und Kindern in Corona-Zeiten

Die sehr kurzfristige Schließung der Kindergarteneinrichtungen drei Wochen vor den Osterferien war nicht nur für die Kinder und deren Familien, sondern auch für uns Pädagoginnen ein unerwartetes Ereignis.Erste Überlegungen wurden angestellt, wie es möglich sein wird, den Kontakt aufrecht zu halten. In den ersten Wochen wurden eine einfache Werkanleitung und Übungsblätter zur Vorschulerziehung per Mail an die Eltern übermittelt. Nach der anfänglichen „Schockstarre“ und der Kommunikation mit den Eltern per E-Mail ist der Wunsch entstanden, mit Kindern und Eltern auch persönlich in Kontakt zu treten.

Die Eltern der Bärengruppe wurden von den Pädagoginnen telefonisch kontaktiert, um ein Stimmungsbild der aktuellen Familiensituation zu erhalten und sich mit den Eltern auszutauschen. Mathias, das Gruppenmaskottchen der Bärengruppe, hat allen Kindern einen Brief geschrieben, der den Kindern persönlich nach Hause gebracht wurde. Er wollte wissen, wie es den Kindern geht und hat ihnen mitgeteilt, wie sehr er die Kinder im Kindergarten vermisst. Kinder, die in dieser Zeit ihren Geburtstag feierten, wurden mit ihrem Geburtstagsgeschenk und einer Karte überrascht. ICH+DU, die Zeitschrift für das Kindergarten- und Vorschulkind, wurde an alle Kinder verteilt. Die Kinder haben begeistert damit gearbeitet und Fotos geschickt. Einige Kinder haben mit Unterstützung der Eltern per Videotelefonie mit den Pädagoginnen Kontakt gehalten und von ihrem Alltag zu Hause erzählt. Es war sehr ergreifend, die Emotionen der Kinder zu erleben. Sehr offen und mit kindlicher Unbekümmertheit berichtetensie, wie sehr sie den Kindergarten, die Freunde und die Pädagoginnen vermissen. Diese Telefonate und diverse WhatsApp-Filme ermöglichten den Kindern den direkten Kontakt zu den Pädagoginnen und erzeugten ein bisschen Normalität in dieser für sie unsicheren Zeit.

Nach Ostern entstand in Anlehnung an die Aktion „Kinder malen Regenbogen gegen Corona“ die Idee, eine „Regenbogenknete“ herzustellen und diese den Kindern gemeinsam mit einer Regenbogengeschichte vorbei zu bringen. Die Freude der Kinder war sehr groß, als die Regenbogenknete jedem Kind nach Hause gebracht wurde. Emma musste sich in ihrer Begeisterung zurückhalten, die Pädagogin freudig zu umarmen. Es wurden (auf Abstand) ein paar Worte gewechselt, manche Kinder wollten gar nicht mehr aufhören zu erzählen und alle waren sehr dankbar über dieses kleine Geschenk und das Wiedersehen. Für die Pädagoginnen war es sehr wertvoll, die Reaktionen der Kinder und Eltern auf all diese Angebote des Kindergartens erleben zu dürfen.

Bericht: Christine Krumböck

Fotos: Team-PKB, Sylvia Mathis (privat)